Dieselbe Gluth, die früh mich weihte
Zu eines Sängers heil'gem Amt,
Die mir ins Herz die Lieder streute,
Sie hat auch Deine Brust entflammt.
Die Gluth, in der ich längst erglühte,
Sie flammt durch Deinen Busen hell;
Du liebst wie ich der Künste Blüthe,
Wie ich der Schönheit Zauberquell!
Weh, wenn ein Herz, voll hohen Strebens,
In Lieb' sich einem andern eint,
Dem, was ihm Zweck und Ziel des Lebens,
Als leerer, eitler Tand erscheint!
Dann wird die Rose bald zur Nessel
Und bald die Lust zu bittrer Pein! -
Wie anders Du! Du wirst nicht Fessel
Für des Geliebten Streben sein.
Wie anders Du! Was mich entzücket,
Die Kunst, der all' mein Streben gilt,
Sie ist's, die auch Dein Herz beglücket,
Aus der auch Dir die Labung quillt.
Vereinigt laben wir zusammen
Uns an der Schönheit Wunderborn. -
O, schür' sie stets, der Dichtung Flammen,
Sei immer meines Strebens Sporn!