Heilige Quelle,
Wie so schön helle!
Ach wärst du nicht so rein
Ich legte mich hinein.
Zwar wär es Sünd' auf lebenlang:
Doch macht mir nicht die Hölle bang.
Hab ich sie doch im Busen hier,
So lange W- fehlet mir.
Heilige Quelle,
Wie so schön helle
Ach! trocknetest du nicht für Glut,
Als sie sich legt' in deine Flut,
Ach! hast du nicht mit geistigem Verlangen
Den schönen Leib umfangen?
Warf nicht der Baum sein blühend Haar
All hin auf ihrer Augen Paar,
Und deckte, daß sie es verstund,
Mit Lilien den Rubinenmund,
Mit Lilien sie um und um
Und klagte so sein Leiden stumm?
Heilige Quelle,
Wie so schön helle
Du weißt es wohl, daß sie dich kennt,
Dir gerne deine Freude gönnt,
Ach! aber ich - mich kennt sie nicht
Und gönnt mir nicht ihr Angesicht.
Auf eine Quelle, worin F. W. sich gewöhnlich baden soll
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