Wenn deinen herrlichen Leib mit lässig schaukelnden Schritten
an mir vorüber du trägst, ... es werfen die lustreichen Schenkel
schattige Falten im glänzenden, dünnen Gewebe, ... bebe ich, Fausta!
Wenn du mich anblickst, - mein Herz bis tief in sein Tiefstes erkennend,
wenn du mir lächelst, wie selbst unter Schleiern verborgen,
wandelst den Lorbeer zu aphrodisischen Rosen du mir am Haupte.
Oft erträum ich's, dein Bild so wie in vergoldetem Spiegel
einzufangen im Lied. - Doch vor dem Brand deiner Schönheit
welken die Lieder mir hin, die lang schon erdachten und auch ein Frühling
noch nicht erblühter.
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930