Soll ich, nach so langem, krankem Sehnen
endlich fremdes Land bestaunen?
Endlich lehnen
an der Reling weißen Schiffes,
heißen Griffes
meine bange Hand in deiner braunen?
Wird die fremde Küste nicht entgleiten,
drauf den zagen Fuß ich setze?
Ewigkeiten
träumt mein Wunsch von jenen heißen Städten,
Häuserketten
hinverstreut am Meer, wie weiße Schätze.
Wird die bunte Wildnis für mich blühen,
davon Palmenhäuser Ahnung geben,
Sonne glühen
unertragbar, über Wüstenweite?
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werd ich Gottes Tausendfältigkeit erleben ...
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930