Nein! Ihr sollt keine Fackeln bringen,
und keine Flammen von persischem Öl,
und sollt nicht Kissen breiten,
auf deren greller Seide weißnackte Weiber sich wälzen,
sich wölbend, wie Marmorbrücken zum Reich der Lust! -
Ihr sollt nicht Gûrû die Trommel reiben lassen,
mit ihren knetenden, geschminkten Handballen,
bis mein Blut im Takte flutet und ebbt.
Ihr sollt nicht Rosen wie Mord verspritzen über den Estrich
und mich zwingen, aus den abfallenden Schleiern
aufzutanzen, - taumelnd wie die Phaläne.
Denn dann birst mein Herz vor Sehnsucht! Und unter euch allen
wo ist der, euer Fest mir zum Feste zu machen?
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930