Schlaf ein, mein Herz, schlaf nur ruhig ein,
es wird - wie das Fallen von Sternschnuppen sein.
Fürcht keinen mit deinem Scheiden zu kränken,
es wird kein andres Herz an dich denken.
Schlaf ein, mein Herz, schlaf nur selig ein,
dein Los war Sehnsucht und große Pein,
du ließest dies Leben an dir vollstrecken
und willst vor der Nacht voller Sterne erschrecken?
Schlaf ein, mein Herz, schlaf auf ewig ein.
Nur nicht Urständ und Wandlung und neues Sein!
Gott weiß wohl, was dich dazu verleitet.
Er hält schon weit seine Arme gebreitet ...
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930