Wenn ich nächtlich um dich weine,
Wandert meine Seele aus,
Meine Seele sucht die deine,
Schleicht sich scheu nach deinem Haus.
Seelchen braucht kein Weggeleite,
Niemand sieht den stummen Gast,
Schmiegt sich leise dir zur Seite,
Nimmt dir ab des Tages Last.
Seelchen wiegt in sanftem Schlummer
Dich mit seinem Liede ein,
Und es schweigt vom eignen Kummer,
Küßt dein Haupt im Sternenschein.
Wenn es will im Osten tagen,
Zieht's von dannen leis und lind,
Daß im Haus die Menschen sagen:
"Horch! das ist der Morgenwind!"