... Ich aber weiß, ich seh dich manche Nacht,
In meine Träume klingt dein holdes Lachen,
Und meine Lippen murmeln oft im Wachen
Verlor'ne Wünsche, die an dich gedacht.
Und unaufhörlich legt sich Zeit zu Zeit ...
Verweht wie deine sind dann meine Spuren,
Bis zu den Mauern jener stillen Fluren,
Wo schweigsam Hügel sich an Hügel reiht.
Dann wird der Sturmwind um die Gräber weh'n,
Der wird mit seinen regenfeuchten Schwingen
Von Menschenglück und junger Liebe singen ...
Wir aber ruh'n und werden's nicht versteh'n.
aus: Leuchtende Tage. Neue Gedichte
von Ludwig Jacobowski
Dritte Auflage Berlin 1908