Wenn meine Arme dich umweben,
Mein Auge glüht, - so bange nicht!
Wenn deines Busens Blumen beben,
Kaum aufgeblüht, - so bange nicht!
Wenn sich der Knospe reifes Leben
Erschließen muß, - so bange nicht!
Und zwinge ich dein Widerstreben
Im Flammenkuß, - so bange nicht!
Es hat die Welt dir nichts zu geben,
Vor ihrem Hohn erbange nicht!
Mag denn ihr Sinn am Staube kleben,
Nach ihrem Lohn verlange nicht!
Laß an mein stolzes Herz dich heben,
Und wein' mir auf die Wange nicht!
Es stört die Sterne, die dort schweben,
Der Erde Lauf im Gange nicht!
So bange nicht!
More from Poet
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Das Mondlicht ist versunken kaum,
Herr Odin sitzt am Galgenbaum,
Die Todten reden leise.„Ihr drei Gesellen über mir,
Nun saget an, was raunet ihr?“
Die Todten reden leise.„Wir harren auf klein wild Waltraut,
Die Zeit wird lang... -
Ich saß in finstrer Trauer,
Mir war das Herz so schwer, -
Da kam aus dunkler Ferne
Einsam ein Stern daher.Er glänzt wie eine Thräne,
Die stille Sehnsucht weint,
Die wie ein Blick der Hoffnung
Aus treuen... -
Und weil ich denn von dannen muß,
Und all' mein Glück vergangen,
So laß dich mit bethräntem Kuß
Ach, einmal noch umfangen!O blick' mir nicht so sehniglich
Hervor aus deinen Thränen!
Es soll hinfort kein Auge sich... -
Dein Antlitz ist kein heißer Tag,
Es ist ein milder Mondenschein;
Dein Herz bewegt kein wilder Schlag,
Der Friede Gottes schließt es ein.Mein Auge glüht, mein Auge ist wild,
Sein einz'ger Friedensstern bist du,
Und... -
VI.
Ich bin erwacht von wilden Träumen,
Du aber schlummerst sanft und mild.
Schon will ein Grau die Wolken säumen,
Doch schweigend liegt noch das Gefild.Da ruht dein Leib! – In sanfte Wellen
Ist aufgelöst der...