Noch einmal will ich an die Liebe glauben,
Noch einmal heb' ich sie auf den Altar
Und schmiege gläubig mich in ihre Arme,
So fromm und gläubig wie es früher war.
Noch einmal ist es Frühling hier geworden
In dieser Brust, und tausend Blumen blühn,
Mit ihnen will ich meinen Altar schmücken
Und meines Heilands wunde Stirn umziehn.
Die Hand leg' ich in seine Wundenmale,
Schau' auf zu ihm mit himmlischem Vertraun,
Will auf den Trümmern des gebrochnen Herzens
Ihm einen neuen Tempel auferbaun.
Und sprachlos halt' ich meinen Gott umschlungen,
Mein Haupt ist fest an seine Brust gepreßt,
Dort pocht's und rauscht's wie fernes Glockenläuten -
Es tönet unser'm Auferstehungsfest.
aus: Deutscher Musenalmanach
für das Jahr 1850
Herausgegeben von Christian Schad
Nürnberg 1850