Zwei, die einst sich liebten, vor Gott und Menschen Weib und Mann,
Gingen zwanzig Jahre stumm in Joch und Bann.
Zwanzig Jahr in Schweigen, ohne Gruß und Wort.
Da sind in Schnee und Schatten zwei arme Seelen verdorrt.
Wie der Mann zum Sterben sich legte auf Erntestreu,
Sein Weib umhegte ihn schweigend, mondenkalt und treu.
Da sah wohl scheu und verstohlen eins das andere an.
Sie schlug die Augen nieder. Fiebernd stöhnte der Mann.
Sie sahen sich beide wie Sklaven, gekettet auf ödgrauem Meer,
Und kamen doch einst von den grünen Gestaden der Liebe her.
Nun war die Fahrt zu Ende. Sie sahen festes Land
Und sahen — o seliges Wunder — eine Sternenbrücke gespannt;
Vom blühenden Ufer der Liebe zum dämmernden Todesport.
Da quoll es wie Frühlingskeimen in Herzen, die lange verdorrt.
Wie Blut aus uralten Wunden brachs: "Ach, vergib, vergib."
"Ich habe Dich lieb", sprach das eine. Das andre: "Ich habe Dich lieb".