Was wünsch' ich mir in meinen Jugendtagen,
Wo tausend holde Freuden mich umblühn,
In alle Fernen mich die Blicke tragen
Und tausend Wünsche mir im Herzen glühn?
O einer ist in Flammenschrift geschrieben:
O laß mich lieben!
Was wünsch' ich mir, wenn sich die Jahre neigen,
Wenn alle heiße Jugendglut entflog,
Die Wangen welken und die Haare bleichen,
Wenn mancher Schmerz die Seele schon durchzog?
Wie's auch das Leben hart mit mir getrieben,
Gib Kraft zu lieben!
Was wünsch' ich mir, wenn ich im Sterben liege
Und weit die Welt vor meinem Blick entsinkt,
Wenn ich der Hülle ahnend schon entfliege,
Und schon mein Geist aus Himmelsquellen trinkt,
O daß im Tod als Leben mir geblieben
Die Macht zu lieben!