»Es geht nicht mehr im fremden Lande,
Die Welt birgt nur ein Paradies,
Das liegt daheim am Meeresstrande,
Wo ich mein trautes Liebchen ließ.
Ich kann das Herz nicht länger zügeln
Und nicht regieren meinen Sinn,
So eil' ich denn auf Liebesflügeln
Zu ihr, der Heißgeliebten, hin.«
Bald zog ich jubelnd auch von dannen,
Durch Fluren und durch Wälder hin,
Mein Herz verhöhnte selbst die Tannen
In ihrem ewgen Hoffnungsgrün.
Und endlich kehrt' ich heim ins Städtchen
Erblickte meines Liebchens Haus;
»Bald bin ich dein, mein herzig Mädchen,
Und ruh' in deinen Armen aus!« -
Da stand ich nun in ihrem Stübchen
Nach einem langen, langen Jahr,
Da sah ich nun das schöne Liebchen
So wunderschön, wie sonst sie war.
Es glühte noch der Augen Feuer,
Es glänzte noch das schwarze Haar,
Noch schien ich ihrem Herzen teuer
Und alles so, wie's früher war.
Das Liebchen vor und nach der Reise,
Sie glichen sich bis auf ein Haar,
Nur daß sie jetzt zufäll'gerweise
Die Braut von einem andern war.
Sonst wär' auch alles mir geblieben,
Drum ward, woran mein Herz geglaubt,
Und all sein Hoffen, all sein Lieben
Verändrungshalber mir geraubt.