Der Abend sinkt hiernieder
Und still ist's rings umher;
Ich und mein Liebchen wandern
Hinaus ans blaue Meer.
Das liegt in stiller Feier
So klar, so blau, so mild;
Aus seinem Spiegel blicket
Des Abendhimmels Bild.
Auf seinem tiefen Grunde
Liegt ein krystallnes Schloß;
Die Schätze, die es birget,
Bewacht der Nixen Troß.
Sie schmücken die Gewänder
Sich aus mit Perlen klar,
Und flechten sich Korallen
Ins feuchte Lockenhaar.
Es tönt ihr süßes Singen
Hinauf zum Ufershang;
Ich und mein Liebchen lauschen
Dem holden Zauberklang.
Rings liegt um uns versunken
Die Welt mit ihrem Leid;
Ich blicke ihr ins Auge
In stummer Seligkeit.
Wie gleicht ihr Aug' dem Meere,
So mild, so klar, so blau;
Darinnen, tief versenket,
Ich meinen Himmel schau.
Die Lippen wie Korallen,
Teilt sie ein Lächeln fein,
Enthüllen silberblitzend
Zwei weiße Perlenreihn.
Wenn wir Gedanken tauschen,
Zeigt sie mir unbewußt
Die wunderbaren Schätze,
Die ruhn in ihrer Brust.
Mein sind die blauen Augen,
Mein der Korallenmund
Und mein die edlen Schätze
Auf ihrer Seele Grund.
O, welch ein wonnig Leben
Wird das in Zukunft sein!
Die Schätze all' zu heben
Hab' ich das Recht allein.