Karl Ernst Knodt

  • Meine Liebe spricht aus leiser Ferne.
    Längst versang der roten Flammen Glut.
    Immer weißer werden meine Sterne;
    weiß ist aller meiner Rosen Blut.

    Weich ward meine Stimme, und ich höre
    nicht mehr, was das laute Leben...

  • Alle Herrlichkeit auf Dich!
    Mir nur einen Strahl der Gnade,
    ach nur einen Sonnenblick
    auf das Dunkel meiner Pfade!

    Alle Herrlichkeit auf Dich!
    Wunschlos will ich weiter gehen,
    selig Deiner Seligkeit....

  • Nun liegt mir die Erde so ferne:
    hoch über ihr schreit ich im Licht.
    Ich seh in die ewigen Sterne,
    suchend Dein Angesicht.

    Ich suche, ohn' mich zu wenden,
    bis mich Dein Lieben umflicht.
    Wie wird dies...

  • Meine Stube glänzt voll Sonne,
    meine Seele lacht im Licht:
    denn mir strahlt als reinste Wonne
    ein versöhntes Angesicht.

    Meines Gottes ganzer Friede
    hat die Schatten all besiegt.
    Licht ist's, was auf...

  • Ich habe Dir so viel geklagt,
    Du Gott in meinen Liedern.
    Ich habe Dich so viel gefragt.
    Nun wirst Du mir erwidern.

    Ich bin vom vielen Fragen auch
    in tiefster Seele müde.
    So rede Du! Nur Einen Hauch...

  • Wundervoller Frieden,
    wenn zwei Menschen schmieden
    ihres Glücks Geschmeid.

    Schweigendes Verstehen
    leitet sie auf Höhen
    höchster Seligkeit.

    aus: "...

  • Nimm diese Rose, noch im Kelch verschlossen,
    und bette sie in Deine reine Hand!
    Ist über sie ein Blick von Dir geflossen,
    entflammt auch ihr ein heilger Lebensbrand.

    In dieser Rose ruht ein ganzer Sommer
    und meine...

  • Es blühen vor meinem Fenster in Pracht
    Syringen und Nachtviolen.
    Die zaubrischen Düfte ziehn durch die Nacht,
    das Herz der Geliebten zu holen.

    Sie tragen das sehnsuchtbeseelte daher
    auf leichten, leuchtenden...

  • Die ewige Frau ist die - die liebt,
    Und weiß es nicht, wieviel sie gibt.

    Ein Unbewußtes wirkt in ihr:
    Das wird die Zaubermacht an dir.

    Das wird die unerklärte Macht,
    Die eine neue Welt entfacht....

  • Der Mond ist auf. Es glänzt sein Schein.
    Mein Boot treibt auf der See.
    Ich zieh' das rasche Ruder ein
    Und luge in die Höh'.

    Wenn so die weiche Welle wiegt,
    Und an dem Mond vorbei
    Im Wind die Wanderwolke...