Nacht um jegliche Nacht, als eine Fackel des Eros
brenne ich hellauf. - Entfacht lodern dann alle gleich mir.
Knotest aus schweißigem Tuch ernst du die kupferne Münze,
brauner Bote, - die heut karg deine Schnelle belohnt?
Schüttest du Perlen vor mich, Kaufherr, - entrollst das Gewebe,
das vor der Bürgerin Blick, tief unter Ballen du bargst?
Preisest du, Dichter, mein Haar, nennst es golddunkel wie Bernstein,
den man, Jahrhunderte alt, fernher aus Thule uns bringt?
All dies, ihr Armen für mich? die unter euch spöttisch zur Decke
aufsieht? - Selbst springender Kalk malt noch dein Bild mir, Petron!
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930
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