In meinen Ohren klingt noch immer
Der leise Ton der lieben Worte;
Der klaren Augen stiller Schimmer
Umstrahlt noch die bekannten Orte,
Den festen Druck der treuen Hände -
Ich fühl' ihn noch - die alten Wände
Umfassen Dich mit ihrem Rahmen,
Und unwillkührlich ruf' ich Deinen Nahmen!
- Und wie Du ganz noch hier geblieben
In meinem Sinn, in meinem Lieben,
Kann ich die Wahrheit noch nicht fassen:
Hast Du denn wirklich mich verlassen? (S. 101)
23. November 1821
Nach dem Abschied
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Ich bat das Leben um ein freundlich Wort,
Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
Im... -
Ich habe gelebt! ich habe geliebt!
Ich habe mich innig gefreut und betrübt,
Mir manchen Kranz keck auf die Stirne gedrückt
Und der Lebensblüthen gar viele gepflückt -
Und am Ende erwacht' ich - wie Alle erwachen!Und es war Sturm, und es war Nacht!
Und die... -
Ich sang diese Worte in Stries,
zu einer volksliederähnlichen Melodie,
mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend;
später machte Gerstenbergk ein Lied daraus,
und Kniewel komponierte es, es steht in der "Gabriele"
Ich muß noch einmal vor Dir stehn,
Noch einmal... -
Ich sah ein Bild auf klarem Meeresspiegel,
Der Himmel schien dort unten still zu ruhn,
Der müden Hand entsank des Lebens Zügel -
Dort strahlten Glück und alle Sterne nun.Mir ward so bang, von Allem abzuscheiden,
Was sonst mich hielt in früher schöner Zeit -
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Abschiedslied, als ich am Morgen meiner Rückkehr
erfuhr, er sei schon fort
Aus dem Saamen keimt der Blume
Freudig helle Farbenlust!
Stolz im schönen Eigenthume
Jedes Reizes Dir bewußt;
Freuen Dich die zarten Düfte,
Freuet Dich der Farben Pracht -
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