Sieh, wie der Hain erwacht,
Wie von umglänzten Höhen,
Bey leisem Windes-Wehen,
In frische,
Bethaute Büsche
Die Morgen-Wonne lacht!
Wonne, wo die Blüthen wallen;
Wo die Vögel locken, Wonne!
O sieh! da strahlt die Sonne
Herauf in voller Pracht!
Hier, wo die Blume bebt,
Wo sich die Bäche kräuseln,
Vernimm der Liebe Säufeln,
Das milde
Durch die Gefilde,
Wie Frühlings-Athem, schwebt.
Liebe führt den Sonnen-Wagen;
Liebe streut die Blüthen nieder.
Sie weckt den Hain, den wieder
Gesang und Lust belebt.
Hör' in des Waldes Chor
Die süße Liebe singen!
Es fleugt auf goldnen Schwingen,
Wenn Seelen
Sich ihr vermählen,
Der Geist zum Licht empor.
Liebe nur kann Freude geben,
Liebe tröstet unter Sorgen.
Sie ruft zum ew'gen Morgen
Aus Grüften einst empor.
(Band 2 S. 242-243)