Schnell sind die Jahre vergangen –
Doch denk’ ich der bangen Nacht,
Als Du, jubelnd empfangen,
Zum Leben einst erwacht;
Mit freudezitterndem Munde
Küßt’ ich Dich inniglich
Und sprach aus Herzensgrunde:
Mein Kind, Gott segne Dich!
Festlich die Glocken erklangen,
Es schmückte Dein Haupt der Kranz;
Hoch glühten Deine Wangen,
Feucht war des Auges Glanz.
Eng hielt ich Dich noch umschlungen,
Und Wehmut mich beschlich;
Schwer hat sich’s mir entrungen:
Mein Kind, Gott segne Dich!
Schon lange bist Du geschieden,
Und ich blieb sehnend zurück;
In Deines Hauses Frieden
Wiegst Du Dein schönstes Glück;
Doch ob Dein Leben und Lieben
Sucht neue Bahnen sich,
Du bist mir doch geblieben:
Mein Kind, Gott segne Dich!