Hier wohnt die Fei, es kann nicht anders sein,
Waldeinsamkeit, von der ich oft geträumet –
Am Bergeshang das mosige Gestein,
Es ist der Grenzwall, der ihr Reich umsäumet.
Hier lebt sie, fern der lauten Außenwelt,
Ein wunderbar geheimnisvolles Leben
Voll Glanz und Duft – das Dämmerdunkel hellt
Die Sonne nur, Goldfunken einzuweben.
Wie scheu das Brönnlein aus dem Felsen quillt,
Wie ernst die dunklen Tannenbäume ragen,
Von Flechtenbart und Ranken eingehüllt,
Wie alle Stämme Runenzeichen tragen. –
Hier ist der Ort, der stille Waldesdom,
Den sie zum Aufenthalte sich erkoren,
Hier lauscht der Elf ihr und der graue Gnom
Im Wurzelwerke und Geklüft verloren.
Die Sage, die von Merlin uns erzählt
Und von dem Zauber, der ihn hält gebunden,
Sie hat sich auch wohl solchen Ort erwählt,
Wie ich ihn hier im Tannenwald gefunden.
Kein Laut ringsum – es ist der Platz gefeit,
Ob dem die Bäume ihre Kronen breiten,
Und wenn im Dickicht fern ein Habicht schreit,
So scheint’s an dieser Stelle abzugleiten.
Hier will ich ruh’n – vielleicht daß sie mir nah,
Daß ihre Luftgewänder mich berühren,
Und daß, wie es zu Zeiten wohl geschah,
Sie will den Dichter in das Traumland führen.
O sei es drum – ich träume ja so gern
Von Ländern, wo die Wunderpalmen stehen,
Der Lotos blüht – mir aber ewig fern –
Waldeinsamkeit, laß sie im Traum mich sehen. –