O Flasche, voll vom Saft der Rheinschen Traube,
Du Schmuck der Welt!
Beglückt ist der, der in der Rosenlaube
Im Arm dich hält!
Nun du mich liebst, ist gut und schlimm Geschicke
Mir gänzlich gleich;
Du bist mein Trost, mein Leben, Ruh und Glücke,
Und Himmelreich.
Wenn andre sich in Grausame vergaffen,
O! wie lach' ich
Der Thoren! Du bist für mein Herz erschaffen,
Und ich für dich.
Du stärkst den Muth und führest Himmels-Freuden
In meine Brust.
Des Wassers Freund muss Pein und Schwermuth leiden,
Und missen Lust.
Fiel Adam wohl, der Trauben gnug gegessen,
Dadurch in Noth?
Der Biss in Frucht, aus der man Cider pressen,
Verdiente Tod.
Bleib mir forthin, was du mir stets gewesen,
Mein Ruhm und Heil!
Dich hab' ich mir aus einer Welt erlesen
Zum besten Theil.
Und sterb' ich einst, so wein' auf meine Asche,
Und schluchz' betrübt:
Hier ruhet der, der mich gekränkte Flasche
Getreu geliebt. (S. 44-45)
Cider: Aepfelmost