Ich hab' dich lieb, Ich, aller Kön'ge König,
Der alle Dinge trägt mit Seinem Wort,
Der HErr, der Macht hat über Tod und Leben,
Dem Erd' und Himmel dienen fort und fort,
Dem nichts zu groß und schwer und nichts zu ferne,
Der Alles lenkt und fügt, dein GOtt und Hort,
Der dir allein gibt Leben, Kraft und Ruh', -
Ich hab' dich lieb! - Und dennoch zagest du?
Ich hab' dich lieb, - nicht nur in vor'gen Tagen,
Als Ich an deiner Statt ging ins Gericht, (Jes. 53,8)
Nicht künftig erst, wenn du, befreit von Sünden,
Wirst stehn verklärt vor Meinem Angesicht;
Nein, heute, jetzt, in jedem Augenblicke,
Du magst es selig fühlen oder nicht -
Hier Meine Hand darauf, Ich sag's dir zu:
Ich hab' dich lieb! - Und dennoch zweifelst du?
Ich hab' dich lieb! - O freue dich mit Zittern!
Wer bist du, daß der HErr der Herrlichkeit,
Daß sich der Ew'ge mit dem Wurm, dem Staube
Verbindet und verlobt in Ewigkeit?
Du, Sünder, sollst an Meinem Herzen ruhen,
Hier sollst du's schmecken, auch im tiefen Leid,
Wie wohl, wie wohl ich Meinen Kindern tu';
Ich hab' dich lieb! - Und dennoch trauerst du?
Ich hab' dich lieb - und hab' aus lauter Güte
Zu Mir gezogen dich von je und je,
Und Liebe, nichts als namenlose Liebe
Trieb Mich für dich ins bitt're Todesweh;
Nun bist du Mein, und Meine größte Freude
Ist, wenn Ich froh im Licht dich wandeln seh' -
O trau' doch Meiner Liebe Alles zu!
Ich hab' dich lieb! - Und dennoch weinest du?
Ich hab' dich lieb! Drum muß Ich Leid dir senden,
Der Kreuzesweg nur führet himmelan;
Das weißt du wohl und dennoch kannst du fragen,
Warum Ich oftmals dir so weh getan!
So fragst du nur, weil Meine weite Liebe
Dein armes, enges Herz nicht fassen kann;
O halte fest an diese Worte dich:
Ich hab' dich lieb! - Doch du - wie liebst du Mich?