Die goldene Sonne, den silbernen Mond
hat Gott dir aufs Haupt gelegt.
Von keinem Sturm bleibt mein Herz verschont,
das zitternd dich erträgt ...
Dein Aug ist wie ferne Berge, so blau,
wie die Flamme, die offen brennt,
so blau wie die Wegwart auf deutscher Au,
wie das ganze Firmament ...
In schwelenden Nächten trittst du mich an,
eine neblichte Aura ums Haar
und ich weiß nicht, ob Seraph oder Mann
der, den ich träumte, war ...
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930