Eins ist, was altergraue Zeiten lehren,
Und lehrt die Sonne, die erst heut getagt:
Des Menschen ew’ges Loos, es heißt: Entbehren,
Und kein Besitz, als den du dir versagt.
Die Speise, so erquicklich deinem Munde,
Beim frohen Fest genippter Götterwein,
Des Theuren Kuß auf deinem heißen Munde,
Dein wär’s? Sieh zu! ob du vielmehr nicht sein.
Denn der Natur alther nothwend’ge Mächte,
Sie hassen, was sich freie Bahnen zieht,
Als vorenthalten ihrem ew’gen Rechte
Und reißen’s lauernd in ihr Machtgebiet.
All’, was du hältst, davon bist du gehalten,
Und wo du herrschest, bist du auch der Knecht.
Es sieht Genuß sich vom Bedarf gespalten,
Und eine Pflicht knüpft sich an jedes Recht.
Nur was du abweist, kann uns wiederkommen,
Was du verschmähst, naht ewig schmeichelnd sich,
Und in dem Abschied, vom Besitz genommen,
Erhältst du dir das einzig deine: Dich!