An einen Hypochonder

Du runzelst die Stirne,
Du wetterst und schreist,
Dieweil mit der Birne
Den Wurm du verspeist.

Was folgst du empfindlich
Der grausigen Spur?
Erfreu dich doch kindlich
Der reichen Natur.

Je herber dein Liebchen,
Um so süßer sein Kuß,
Und je kleiner sein Stübchen,
Desto größer dein Genuß.

Collection: 
1905

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Das Herz so voll, der Kopf so leer,
Ich finde nichts als Worte;
Sie tanzen auf, sie taumeln her,
Und stets am falschen Orte.

Das find’t sich nicht, das reimt sich nicht;
Nur wirre Klagetöne.
Das gibt mir ewig kein Gedicht
An...

                    I

Warum drängst du dich in meine Träume?
Warum hemmst du meiner Schritte Lauf?
Warum füllst du alle Himmelsräume,
Blick’ ich nächtens zu den Sternen auf?

Stör’ ich deiner Seele heil’gen Frieden,
Warum machst du, Mädchen, dich so...

     

Sieh die taufrische Maid,
Erst eben erblüht;
Durch ihr knappkurzes Kleid
Der Morgenwind zieht.

Wie schreitet sie rüstig,
Jubiliert und frohlockt,
Und ahnt nicht, wer listig
Unterm Taxusbusch hockt.

Der allerfrechste...

Wir waren Philister und merkten es, wie
Die Kräfte des Geistes erschlafften;
Da warfen wir uns auf die Philosophie,
Die tiefste der Wissenschaften.

Da haben wir gründlich uns eingeprägt
Die Sprüche der großen Gelehrten;
Und was man im Fleisch und im...

               

Zum Wassertrinker bin ich nicht geboren,
Das kann euch meine edle Muse zeigen;
Sie singt beim Wein und fällt in tiefes Schweigen,
Wenn sich der letzte Schluck im Bauch verloren.

Dem Wasser hab’ ich ew’gen Haß geschworen,
Weil ihm der...