Sah in düstern Waldbereichen
Meiner Heimat Nebel schleichen,
Und das Herz war tot und kalt.
Fühlte mich so ganz verlassen,
Ging durch öde Tannengassen
Wie ein Pilger müd und alt.
Wo die Nebel stürmisch flogen,
Kam’s wie Menschen hergezogen,
Schleppgewandig, lang und grau.
Gingen, tief gesenkt die Köpfe,
Armer lebensmüder Tröpfe
Eine bittre Elendsschau.
Sprach der eine, den ich fragte:
Wir sind an uns selbst Verzagte;
Was wir suchen, weiß ich nicht.
Suchen, was wir nie besessen;
Heut das Morgen zu vergessen,
Hängen wir das Angesicht.
Wimmernd kam’s aus langen Reihen
Wie ein Schluchzen, wie ein Schreien:
Was wir suchen, weiß ich nicht.
Suchen, was wir nie besessen;
Heut, das Morgen zu vergessen,
Hängen wir das Angesicht.
Seltsam wie ein Niegehörtes,
Traulich wie ein Längstbegehrtes
Rührte mich der Klageton.
Grauer zogen sie und trüber
Zahl- und namenlos vorüber,
Grüßten mich als Freunde schon.
Als aus fernen Nebeltiefen
Dumpfgeheime Stimmen riefen,
Hob sich rascher Fuß und Bein.
Wild begann mein Herz zu schlagen,
Und ich trat mit scheuem Wagen
In den Jammerzug hinein.
Da, ein brüderlich Umschlingen
Und ein traurig Jubelsingen
Um den heimgefundnen Sohn.
Hob dann selbst die müde Stimme,
Sang wie sie in weichem Grimme
Den geliebten Klageton.