Der erste hat mir einen Schmuck geschenkt,
einen Schmuck aus Perlen, der eine kleine Stadt wert ist,
samt den Denkmälern und der Kirche,
dem Rathaus und der Steuerkasse.
Der Zweite hat mir Verse gemacht.
Er hat gesagt, ich sei viel holder
als eine Seerose im Morgenrot
und scheuer als der Abendwind.
Der Dritte war so schön,
daß seine Schwester sich umgebracht hat,
weil er sie nicht mehr küssen wollte.
Ich hätt ihm nur zu winken brauchen.
Du, du hast mir nichts gesagt.
Du hast mir nichts geschenkt, denn du bist arm.
Aber dich liebe ich.
aus: Richard Dehmel Gesammelte Werke
in drei Bänden. Band 1 S. Fischer Verlag Berlin 1920