Schnurre du mein Rädchen!
Spinne mir ein Fädchen,
Feiner noch wie Seide;
Meiner Augen Weide
Ist der weiße Lein,
Der mir füllt den Schrein.
Schnurre du mein Rädchen!
Braven deutschen Mädchen
Kann dich nichts ersetzen,
Sie dich höher schätzen,
Als den Schmuck von Gold,
Alle sind dir hold.
Schnurre du mein Rädchen
Flink mir um das Drähtchen!
Tanzen, Jubeln, Singen
Weiß sich zu erringen,
Kann die Spinnerin,
Bringt ihr Fleiß Gewinn.
Für das Haus zu sorgen
Weckt mich früh der Morgen,
So dreht sich das Rädchen
Flinker noch um's Drähtchen,
Unterm Dach von Stroh
Lebt es sich so froh!
Brausen draus die Winde,
Läufst du mir geschwinde,
Fritzen harrt sein Liebchen
Hier im warmen Stübchen
Bei des Lämpchens Schein
Deckt auch Schnee den Hain.
Meinem Turteltäubchen,
Schnäbelt's mit dem Weibchen,
Streich ich das Gefieder,
Schäkernd pickt's am Mieder -
Klopft mir dann das Herz
Hoch vor süßem Schmerz.
Denn es geht vom Munde
Flüsternd in die Runde;
"Fritzens Braut ist Käthchen!"
Leise schnurrt mein Rädchen,
Sprechen sie vom Tanz
Und dem Hochzeitskranz.
Schnurre denn mein Rädchen!
Spinne fein das Fädchen!
Ist der Fleiß der Bräute
Doch die Augenweide
Dem, der freien kam,
Wie dem Bräutigam.