"Lieb Mädchen, brich mir die Rose,
Die so fröhlich im Busche dort hanget!" -
Und sie hat nach der Rose gelanget;
Da schau' ich im dunkeln Grün,
Vom Thaue perlend umflossen,
Ihre Finger, wie, eben entsprossen,
Fünft Rosenknospen blühn.
"Lieb Mädchen, gib mir die Rose!
Doch seh' fünf Knospen ich blicken,
Die will ich selber mir pflücken." -
Und ich hielt ihre liebe Hand.
Da hat sie mich schelten wollen,
Doch ihr freundlicher Mund zum Grollen
Kein einziges Wörtchen fand.
"Lieb Mädchen, schön sind die Rosen!
Doch seh' ich die schönsten noch blühen,
Nicht können sie fröhlicher glühen!
Und stächen mein Herze sie wund,
Doch muß ich die lieblichen küssen.
Es sind deine Lippen, die süßen!" -
Und ich küßte den blühenden Mund.