Schöne himmlische Schwestern, leichte Horen,
Die ihr auf Aetherflügeln Schmerz und Freude
Zu den Sterblichen bringt, und Nacht und Morgen
Wechselnd heraufführt;
Hört, o Töchter Kronions, mich! so lang noch
Locken der Jugend meine Stirn umkränzen,
Schwebt in ernster Gestalt vor meiner heitern
Seele vorüber!
Führt mich in der Betrachtung stillen Tempel,
Mildert der Jugend rasche Glut mit ernsten
Bildern, daß ich nicht untergeh’ im Meere
Heißer Gefühle.
Aber dekt mich des Alters Schnee dann schwebt mir
Lächelnd in sanftem Morgenglanz vorüber.
Dann, o Göttinnen hellt den matten Blick mit
Rosigen Bildern.
An die Horen
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Ihr vom Olympos gesandt, ihr Himmlischen, Milden! durchs Leben
Führt ihr an tröstender Hand freundlich die Sterblichen hin.
Zauberin Fantasie, du fchaffst uns die Erde zum Himmel,
Du, o reines Gefühl, ziehst uns die Götter herab. -
Mutter, o sei mir gegrüßt, du süße Mutter! für diesmal
Siehst du mich wieder, doch bald war ich verlohren für dich.
Emusig sucht ich nach Kräutern zu deiner Genesung am Felsen,
Weißt du? wo über das Meer furchtbar die Klippe sich neigt.
Dort erblickt ich die Kräuter... -
Schöne himmlische Schwestern, leichte Horen,
Die ihr auf Aetherflügeln Schmerz und Freude
Zu den Sterblichen bringt, und Nacht und Morgen
Wechselnd heraufführt;
Hört, o Töchter Kronions, mich! so lang noch
Locken der Jugend meine Stirn...