Die Herzen

 

So leise weht ein Lüftchen kaum,
Daß nicht davon der Epheu schwanke,
Und doch, der Sturm bricht nur den Baum,
Doch selten eine Epheuranke.

Vom Frauenaug' die Thräne fährt,
Wenn du ein herbes Wort gesprochen -
Ein Frauenherz bleibt unversehrt,
Wo längst ein Männerherz gebrochen.
 

Collection: 
1880

More from Poet

  •  

    Die Lieb' ist ewig wie das Sonnenlicht,
    Und nur die Blumen sterben, die sie weckt.
    O, liebe, liebe, bis das Auge bricht,
    Bis deinen Leib der grüne Rasen deckt!

    Du stehst allein; da faßt mit einem Mal
    Die Liebe...

  •  
     

    I.

    Die Blume wünsch' ich nie zu werden,
    Die nur für Dich die Düfte hat;
    Ich such' noch mehr auf dieser Erden
    Als stiller Freuden Blumenblatt.
    Ich ruh' nicht an des Ufers Borden;
    Ich...

  •  

    Dich lieb' ich heiß, wie ich auf Erden
    Noch nimmermehr ein Weib geliebt,
    Und nimmer kann mir Frieden werden,
    Wenn nicht Dein Herz mir Frieden giebt.
    Darf ich auf Deine Liebe hoffen?
    Ist mein Dein Herz? O Liebste,...

  •  
     

    I.

    Der weißen Lilie, rein und licht,
    Der möcht' ich, Mädchen, Dich vergleichen!
    Sah'st Du im Geist mit Lilien nicht
    Die Engel in der Sel'gen Reichen?

    Ich wünsche Dir, du bleiches Kind,...

  •  

    Der Nachtwind rauscht im Blüthenbaume
    Und alles ruht in tiefster Ruh'.
    Nun schließt zum Schlaf, zu sanftem Traume
    Mein süßes Lieb die Augen zu.

    Der Mondschein in der nächt'gen Stunde
    Durch ihre kleine Kammer...