Durchs Dörflein wallte ein Leichenzug,
Den Kranz am Kreuze ein Jüngling trug,
Ein Jüngling schritt hinterm Sarg einher,
Drum frage nicht nach dem Toten mehr.
Die alten Eltern, die weinten laut,
Manch' Auge noch glänzte schmerzbetaut,
Und nah' dem Wege im grünen Hag
Auf kühlem Grase ein Mägdlein lag.
Es war gekleidet so fröhlich licht,
Doch bleich wie Schnee war sein Angesicht
Und kalt wie Eis die gekrampfte Hand, -
Ein welkend Röslein im Blumenland.
Und als die Leiche vorüberzog,
Die Maid in schützende Büsche flog.
Nicht klang der Betenden Ruf so hohl
Wie ihr verhalt'nes: "Lebwohl, lebwohl!"
Was kann der Schmerz der Verlass'nen sein, -
Sie dürfen weinen im Tagesschein;
Doch der das Herze zerbrach um ihn,
Muß mit dem Jammer ins Dunkel fliehn.