Nach Tages Kampf faßt du die pochende Hand,
Im letzten Abend stille wandern wir
Durch das Schweigen und über das schlafende Land
Besänftigt.
Bald neigt sich Nacht, neigt sich mein Aug' zu dir,
Und du erscheinst mir wie Engel vom Himmel gesandt,
Wie heilige Mutter im Geist erscheinst du mir.
Wir schweigen.
Wenn sich dein Leib mir wie atmende Blüte anschmiegt,
Fachst du Flamme um Flamme, fachst du das höhere Sein,
Traum von Umschlingung und Kuß, der uns sterne-an wiegt -
Glückselig.
Spende dem Stammelnden, spende vom ewigen Wein!
Schwinge geweihtester Lust, die zur Gottheit entfliegt,
Hülle uns, hülle aufrauschend die Liebenden ein!
O Wunder!
(Band 2 S. 257)
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