Die Dirne

Die Dirne

Du sagst: ich habe gold’nes Haar
Und himmelblaue Gucker,
Ein rosenrotes Brüstepaar
Und einen Mund wie Zucker.

Und alles, was ich hab und bin,
Was dich beglückt und freuet,
Ich geb dir’s jede Stunde hin
Und hab’s noch nicht bereuet.

Ja, schlürfen will ich tief und lang
Vom süssen Kelch der Wonnen –
Wenn klirrend er in Scherben sprang
Und alles Glück zerronnen:

Dann ist’s noch Zeit, noch immer Zeit,
Trübsal verzagt zu blasen -
Mein einsam Bett ist schnell bereit
Unter dem kühlen Rasen!

Collection: 
1850

More from Poet

  • Die Dirne

    Du sagst: ich habe gold’nes Haar
    Und himmelblaue Gucker,
    Ein rosenrotes Brüstepaar
    Und einen Mund wie Zucker.

    Und alles, was ich hab und bin,
    Was dich beglückt und freuet,
    Ich geb dir’s jede Stunde hin
    Und hab’s noch...