Nun ists genug. Es hat mich nicht gefreut,
Und Neues wird es auch wohl nicht mehr geben.
In einer Stunde endet sich dein Leben,
Und du hast nichts gesühnt und nichts bereut.
Bereuen kann man nur, was man getan.
Ich habe nichts erfüllt und nichts versprochen.
Ich war dein Zeitvertreib. So wurden Wochen
Aus Jahren. Denkst du noch? Sieh mich nur an!
Ich sah stets hinter mich, und du warst da.
Warst du nicht da, so schloß ich gern die Augen.
Ich schien dir nicht in deine Welt zu taugen.
Du sahst nur alles Ferne immer nah.
Und alles Nahe fern. Bleib mir vom Geist!
Stell dich nicht vor, ich stell’ dich besser vor.
Wenn sie dich plagt, was leihst du ihr dein Ohr?
Von mir hast du, von ihr nicht, was du weißt!
Was weiß ich, was ich weiß! Ich weiß es nicht.
Ich glaube, zweifle, hoffe, fürchte, schwebe.
Du fällst nicht, Freund, wenn ich dich höher hebe.
Verlaß dich auf mein ehrliches Gesicht.
Ich kenne dich. Du hast durch manche Nacht
Mir eingeheizt und manches Wort gespalten.
Ich aber, glaub mir, hab’ es dir gehalten,
Mit meinem Atem dir die Glut entfacht.
Zu viel, ich hab’ die Seele mir verbrannt.
Oft wars wie Hölle, oft wars wie der Blitz —
Da bin ich schon. Im Ernst, ich bin der Witz.
Ich bins im Ernst, und doch als Spaß verkannt.
Wer wäre, was er ist, wo Trug und Wesen
Die Welt vertauscht in jämmerlicher Wahl!
Ich bin ein Hund und kann nicht Zeitung lesen.
Ich bin der Herr und wähle liberal.
Ich, weil ich Weib bin, von der Welt verachtet.
Weil ich kein Mann bin, von der Welt geehrt.
Nach ihrer Ehre hab’ ich nicht geschmachtet.
Und ihre Liebe hat mich nicht verzehrt.
Im Dunkel gehend, wußtest du ums Licht.
Nun bist du da und siehst mir ins Gesicht.
Sahst hinter dich und suchtest meinen Garten.
Du bliebst am Ursprung. Ursprung ist das Ziel.
Du, unverloren an das Lebensspiel,
Nun mußt, mein Mensch, du länger nicht mehr warten.