Augen

Mich hat einmal, doch wo es war,
Das weiß ich nicht zu sagen,
Ein Kind tieftraurig angeblickt
In längst vergangnen Tagen.

Jetzt will mir in der Dämmerung
Das Herz ein Weh umstricken;
Und wieder fühl ich tief das Aug
Des Kindes auf mich blicken.

Collection: 
1922

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Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha,
Wen d’Christe sind cho stryte.

De Käiser het nid welle ha,
As d’Lüt zum Häiland bätte.
„Vor d’Leue mit ene!“ het’s tönt,
Wi wen si gmordet hätte.

Do ist es...

z’Nacht

Schwarz gropet d’Nacht dr Aare noh,
Käis Stärndli schickt e Häiteri.
’S mues jeden äinist ’s Läbe loh
Und usem Liecht a d’Feisteri:

Hütt isch es glych au gar so still,
Ke Gäisle ghörst, ke Ysebah!
Was äine spinnt und wärche wil...

I wil nid brieggen, i wil nid lache,
I säge kem Möntsch ekes Wörtli drvo.
’S brucht’s niemer z’wüsse und niemer z’verrote,
Und niemer cho z’froge: Wi het’s dr to?

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Wil nüt meh suechen am Jugetfest.
Und nie meh as...

Laß mich mit dir wandern –
Fern tun sich neue Berge auf,
Weit gähnt der Weg und windet sich
Durch Steingefild und Felsenschlucht.
Doch Hand in Hand, gebückt und froh,
Erobern wir die erste Fluh.
Schau’n nie zurück und halten fest,
Gestützt auf...

Vorfrühling

Schon harren tausend Knospen
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     Schon wandelt an den Hängen
     Ein hoffnungslauer Wind,
     Wo bald die Anemonen
     Vom Schlaf...