Du bist so bleich geworden
Seit ich dich nicht mehr sah.
So nah ist dir's gegangen, daß ich so ferne war?
Sieh, heut nacht wolln wir
Unter dem Silbermond
An unserer alten Linde stehn
Und wieder froh sein.
Sieh, ich hab um dich gerungen
Und bin deiner wert geworden.
Denn dein Ring an meinem Finger
Band mich gut.
Komm Geliebte, und sei froh.
Du schweigst, was schweigst du?
Ach, dein Schweigen schreit zu laut.
Der andre nennt dich eigen,
Dem andren bist du Braut?
Doch deine Lippen,
Die weich ‹mir› lachten,
Sind bleich und fahl,
Und zucken vor Qual.
Nein, nein, du liebst ihn nicht.
Was duckst du dich,
Wie einem Keulenschlag,
Vor diesem kleinen Wort?
So denkst du noch an jenen Tag,
An jene Nacht im lauen Mai.
Wo groß und frei wir lachten,
Ich dich umschlang
Und alles hinter uns versank.
Nun rieseln denn nicht Tränen
Dir ins Gesicht,
Weinst du nicht
Vor Sehnen
Nach jener Frühlingsnacht?
So weine doch!
Ach, du kannst nicht mehr weinen.
So lache doch
Recht bittergell!
Auch das nicht.
Aber ich will lachen,
Ein großes, schönes, und befreites Lachen,
Wie an der Linde einst im Mai,
Daß ich jemals an dich mich weggeworfen.