Anina

Anina .

Ungarerde, Ungarerde,
Zuviel Blut hast du getrunken
Schon in all’ den wilden Schlachten,
Die auf dir sind ausgefochten. –

Wieder hast du dich gerötet,
Wiederum ist Blut geflossen,
Von acht armen Kohlengräbern,
Die wie Hunde sind erschossen.

Nicht durch Bergsturz, nicht durch Wetter
Mußten diese Armen enden –
Nein, acht scharfe Büchsenkugeln
Haben ihnen Tod gesendet. –

Weiberklagen, Kinderjammern
Hallet nach den jäh Erschoss’nen –
Um die Gatten, um die Väter
Gellen wird Verzweiflungsrufen. –

Und auch wir gedenken euer,
Kameraden, Arbeitsbrüder,
Die im schönen Ungarlande
Traf solch’ grauenhaftes Schicksal. –

Wir, die deutschen Bergarbeiter,
Trauern um euch, Kameraden,
Euch, den toten und den wunden,
Weihen wir des Liedes Spende. –

Collection: 
1909

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