Ihr sprecht vom Alter wie von einer Last,
Ich aber hab’ es anders aufgefaßt
Und muß bei dieser Meinung auch beharren.
Bin ich gleich alt, ich fühle mich nicht so,
Bin immer jung noch und begeisterungsfroh
Und trag’ im Kopf noch manchen Torheitssparren. –
Und immer pfleg’ ich noch den Schönheitskult,
Wie früher auch – und freue mich der Huld
Der Frauen, diesen ewig wunderbaren. –
Ist auch mein Haar schon lange schneegebleicht,
Vom Altersfrost bin ich noch nicht erreicht,
Heiß schlägt mein Herz wie in den Jugendjahren. –
So mancher fühlt als Jüngling sich schon alt,
Weil er zu früh erlegen der Gewalt
Der Liebeslust in ihrem tollsten Drange. –
Ich aber hab’ bescheidener gehaust,
Und hat mich auch die Leidenschaft umbraust,
Nicht wurden welk davon mir Stirn und Wange. –
Drum ist das Alter mir auch keine Last,
Weil ich es nie als solche aufgefaßt,
Weil ich mich jung noch fühle, trotz der Jahre.
Und bleiben soll’s so, bis ich wieder geh
Zum letzten Schlaf, nach Erdenlust und Weh,
Bis daß der Tod mich bettet auf die Bahre. –