Seidenes Bett, bald hegst du den reizenden Leib der Geliebten,
Ach, schon harret dein Schoos auf die beglückende Last,
Ueppiger schwillst du empor, in den Flaum sank friedliche Ruhe,
Still durch's dämmernde Zelt schlüpfen die Träume dahin.
Darf ich dir nahn, unheilig dem heiligen? Wandle mir, Sehnsucht,
Wandle zum rosigen Jetzt magisch die kommende Zeit!
Hier wird, leis' an die Hülle geschmiegt, aufathmen der Busen;
Flattern in ihr nicht schon Funken der üppigen Gluth?
Hör' ich nicht schon das ätherische Wehn des blühenden Mundes?
Winkt durch die Dämmrung nicht scheu und erröthend ihr Bild?
Küssen will ich den Ort, wo dem Bett mit der Wange sie nahn wird,
Und im seligen Traum wähnen, ich küsse sie selbst,
Will fest schlingen den sehnenden Arm um's wallende Lager;
Blühet das Glück doch allein Jenem, der glücklich sich wähnt.
Also küßt der Verlobte das Bild der Geliebten mit Inbrunst,
Wenn noch fern in dem Arm holder Gespielen sie weilt.
Ruhen soll sie, wo ich jetzt ruhete! Nehmet, ihr Träume,
Huldvoll, was ich gefühlt, auf in den magischen Schoos;
Hegt mit zärtlicher Sorge das Pfand, und, wenn sie herannaht,
In die entschlummerte Brust gießet es Alles hinab!
Doch nicht ich, sie fühle nun Jegliches, und die Bezaubrung
Mische mein heißes Gefühl leise mit ihrem Gefühl!
Laßt sie schwärmen und hoffen, wie ich, und gleiche Verklärung
Leucht' ihr im Blicke, wie mir, wenn ihr Gedanke mich nennt!
Laßt sie glühen, wie ich, und laßt, ich opfre die Sehnsucht
Willig den Grazien auf, lasset sie zagen wie ich!
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