XXXI. (31)
1. Ich hört ein frewlein klagen,
fürwar ein weibliches bild,
jr hertz wolt jr verzagen,
nach einem jüngling mild.
Das frewlein sprach mit schmertzen,
er ligt mir in meinem hertzen,
der hertz allerliebste mein.
2. Der wechter an der zinnen,
der uns den tag herblies,
er blies ins horn mit schalle,
jungfraw weckt ewern gesellen,
denn es ist an der zeit.
3. Ach Gott wie soll ich wecken,
den hertz allerliebsten mein,
ich förcht es möcht erschrecken
sein Hertz unnd auch das mein.
Er ist meins hertzen ein geselle,
er sey gleich wo er wölle,
der hertzallerliebste mein.