• Sonne.

    Sie treten lachend in die Sonne.
    In den Garten unter glühende Blumen.
    Sie führen sich wie Menschen, die sich lieben.

    Sonne.

    Und mählich kommt die Sonne über sie.
    Und mählich kommt die Sonne zwischen sie.
    Sie sprechen noch, sie lachen immer noch.
    ...

  • Dienten beid in einer Schenke,
    schleppten Bier und wischten Bänke,
    Piccolo und Piccola.

    Schliefen beid in einer Kammer,
    Kauten beid an einem Jammer,
    Piccolo und Piccola.

    Hart das Lager, kalt der Winter,
    und zwei schöne Bettelkinder,
    Piccolo und Piccola.
    ...

  • O meine Geliebte!
    Oft seh' ich dich im Traumwandel,
    wie du die Hand mir reichst zum Kusse,
    indes du abgewandt
    die wunderreichen Lippen kräuselst.
    Und schalkhaft lächelt das große Auge.
    Doch meist seh' ich im Traumwandel
    eine Karosse mir vorübersausen.
    O die glänzenden Schimmel!
    ...

  • Durch Blütenbäume kam sie aufgestiegen
    zu seinem Bergpalast; die Tänzerin.
    Auf dem Altane fand sie Curtchen liegen.
    Er summte, summte süße Melodien.

    Sie zupfte ihn errötend an den Zehen
    und wich herzklopfend vor den runden Knien.
    Er tat sich ärgerlich der Wand zudrehen
    und summte! summte...

  • Einst fand ein jeder Rittersmann am Weg
    - hatt' er ein wenig Glück - ein schönes Fräulein.
    Das saß so fromm auf einem Eichenstumpf,
    trug immer goldbraun Haar und blaue Augen
    und um den weißen Leib ein spärlich Tüchlein.
    Da band der Ritter an die nahe Weide
    das Schlachtenroß und grüßte sie in Züchten.
    ...

  • Du kennst mich nicht mehr.
    Die Zeit verändert sehr.
    Dein Hündchen kläffte mich an.
    Ich dachte wieder daran,
    wie's uns gewaltig erschreckt,
    aus süßem Schlummer geweckt.
    Wir haben herzlich gelacht.
    Es war in der ersten Nacht. (S. 27)...

  • Auf einem Sofa saß ich wieder
    und tat mit einem Hündchen spielen;
    doch konnt' ich's nicht lassen, hin und wieder
    nach einem Angesicht zu schielen.

    Wie wenig hat sie sich verändert!
    Die kleinen Züge! die feinen Striche!
    Das große Auge stolzumrändert
    und drinnen blinkend silberne Fische -...

  • Jeder Hauch deines Geistes,
    jedes Glied deines Leibes -
    ein Netz, in das ich fiel.

    Golden lachende Maid,
    du bist sonnig wie Heimat.
    Du duftest nach Heimat.

    Eine Stunde, eine Stunde
    laß mich in deinen Netzen ruhn.
    Eine Stunde
    gönn' mir die Heimat....

  • Ich bin erschrocken
    in deinem Arm erwacht.
    Du glättest mir lachend die Locken:
    "Das war eine stürmische Nacht."

    War eine jener Nächte,
    an die man sich rasend klammert,
    sooft der Leichenkarren
    durch die Gassen rumpelt. (S. 28-29)...

  • Du sitzest traurig mir gegenüber.
    Vielleicht auch, daß du weinst.
    Du bist nicht, was du scheinst,
    und meine Hand hat deine sinken lassen.
    In fernen Sonnelanden, drüber
    der Himmel tiefer blaut, kann ich dich fassen.
    Aus lockend irr verschlungenen Gassen
    tönt Mandolinenklang - zieht so fein
    ...