• Schwer glitt der Kahn. Die Silberweiden hingen
    schauernd zur Flut. Und bebend glitt der Kahn.
    Und deine Worte fremd und klanglos fielen
    wie blasse Mandelblüten leicht und leuchtend
    zum Fluß aus dessen schwankem Grunde spiegelnd
    die hellen Wiesen lockten und der Himmel
    und allen Lebens traumhaft Bild indes...

  • Wie die Hand einer Geliebten ist dein Licht
    wenn du über schwanke Brücken schreitest
    leicht gewölbt aus bebendem Kristall.
    Sprühend schleift des Kleides goldner Saum
    über Ackerfurchen über Wälder
    webt im Gleiten über wirre
    grüne moosumtropfte stille Weiher
    zarte Maschen drängt und schäumt
    ...

  • Und strahlend unter goldnem Baldachin
    um starre Wipfel funkelnd hingebreitet
    und Kronen tragend gehn wir hin
    und flüsternd gleitet
    dein süßer Tritt gedämpft im bunten Laub.
    Aus wilden schwanken lachenden Girlanden
    rieselt's wie goldner Staub
    und webt sich fließend ein in den Gewanden
    und...

  • Du über deren Lippen leis in linden
    Frühsommernächten trunkne Worte schweben:
    Nun will ich deinen jungen Leib umwinden
    und deiner Seele süße Last entbinden
    und aller Träume wundervolles Weben

    in Märchenaugen rätselhaft gespiegelt
    wie Lilien sich zu dunklen Wassern neigen -
    Schon fühl ich...

  • (Nach Henri de Régnier)

    Der lange Tag erlosch im gelben Leuchten
    des Monds der weich sich zwischen Pappeln hebt
    indes der Hauch des Weihers der im feuchten
    Schilfröhricht schläft duftend im Dämmer schwebt.
    ...

  • Im Dämmer glommen die gemalten Wände.
    Ich sah dich an vom großen Schweigen trunken:
    Und bebend fühlt ich deine weichen Hände
    und stammelnd sind wir uns ans Herz gesunken.

    Wie Kinder die in weißen Frühlingskleidern
    hinlaufen durch die knospenhellen Hecken
    und zwischen Büscheln lichtumschäumter Weiden...

  • 1.
    Klangen Frauenschritte hinter Häuserbogen,
    Folgtest du durch Gassen hingezogen
    Feilen Blicken und geschminkten Wangen nach,
    Hörtest in den Lüften Engelschöre musizieren,
    Spürtest Glück, dich zu zerstören, zu verlieren,
    Branntest dunkel nach Erniedrigung und Schmach.

    Bis du dich an Eklem...

  • Erst war grenzenloser Durst,
    ausholend Glück, schamvolles Sichbeschauen,
    Abends in der Jungenstube, wenn die Lampe ausgieng,
    Zärtlichkeiten überschwänglich hingeströmt
    an traumerschaffne Frauen,
    Verzückte Worte ins Leere gesprochen
    und im Blut der irre Brand -
    Bis man sich eines Nachts
    in...

  • Aus: Der Aufbruch des Herzens

    I.
    Es hat der Tag in dir sein Lied gesungen,
    in dich geflüchtet blüht er auf als Licht,
    des Himmels Bläue, die sich nie erschwungen,
    an deines Auges Stern erlöst zerbricht....

  • II.

    II.
    Und ob wir beide hier uns ewig quälen
    mit unserm blinden Fern- und Nahesein
    und doch nie wir, nur Trinker ohne Wein,
    die atemlos den Rest der Stunden zählen.

    Und ob wir täglich wieder uns erwählen,
    dass du in meine Seele dringest ein
    und ich in dich - und sind uns ewiges Nein! -...