• Das Land gantz außgezehrt von heissen Sonnen Strahlen
    ligt wüst und bringet nichts von Graß und Korn herfür/
    die Gärten können nicht mit jhren Bluhmen prahlen
    wo aber Regen fält da wächset grüne Zihr.

    Ich bin ein dürres Land von deiner Augen Sonnen
    in solchen Stand gesetzt/ du nur/ o mein Rubihn!
    du...

  • Des Nachts so fält ein Tau/ der Laub und Graß erfrischet
    mihr der ich bin geleich wie Laub und dürres Graß/
    ist auch von Adelmuht in diser Nacht getischet
    ein Tisch mit Lippen Tau. Ein mehr den Himlisch Naß

    war mein' Erquikkungs Kost die Ich von Ihr empfinge
    möcht ich nur manche Nacht bey diser Schönen sein/...

  • Die Last die Ich mihr selbst zu Nacht hab' aufgeladen
    die war zwar süß als Ich Sie anfangs auf mich nam/
    itzt aber fält Sie mihr sehr schwer und bringet schaden
    drüm nim Sie wider hinn du mein geehrtes Lam. (S. 43)
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  • Wer rühmt die Pärlen nicht/ wer liebet nicht Korallen
    und preist den Deamant/ wer sucht nicht Gold und Geld?
    Es läst ein jeder jhm die Schätze wolgefallen
    und disen Abgott ehrt für andern alle Welt.

    Ich aber acht' es nicht/ Ich preise Zucht und Tugend/
    Ich suche Ruhm und Ehr/ Ich liebe Gott allein/
    und...

  • Was machts/ o Adelmuht daß dich die Manschaft liebet/
    und dihr so manchen Dienst in wahrer Demuht giebet?
    weil deine Wangen blühn wünscht Sie derselben Frucht/
    und drüm wirstu so oft von ihr auch heim-gesucht. (S. 44)
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  • Dein Conterfeit hab' ich/ mein Sehlchen! zwar empfangen
    doch hilft es mihr nicht viel und stilt nicht mein Verlangen
    den was mich recht erquikt befindt sich nicht daran
    mein! sage nun ob auch was tod ist helffen kan. (S. 44-45)
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  • Hie siht man Adelmuht gebildet nach dem Leben/
    Sie trägt kein eintzigs Glid das mihr nicht Lust kan geben/
    des Künstlers Hand hat Sie getroffen also wol:
    Das Leben mangelt nur/ sonst siht man was man sol. (S. 45)
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  • Nim dises Buch von mihr o Bluhme der Jungfrauen
    ein Zeichen sol es sein daß ich dein Diener bin/
    die Lieder sein nicht Geül das machst du sicher trauen
    Sie sein zur Lust gesetzt/ o meine Herscherinn. (S. 45-46)
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  • Der Krantz ist mihr sehr lieb den du mihr zugeschikket;
    zur wil-komst hab' ich Ihn wol tausendmahl geküst.
    Noch besser wird mihr sein/ wen von mihr wird berükket
    dein zweites Kräntzelein mit Ehren-preiß versüst. (S. 46)
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  • Du hast mihr Basilette ertheilet ein Versprechen
    daß du verschaffen wilst daß Adelmuht mein Hertz
    ein kleines Schreiben mihr sol schikken sonder Schertz/
    wen wird dein Halten eins beginnen anzubrechen. (S. 47)
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