• Unter den hellen nickenden Blüthen
    Da möcht' ich liegen - und träumen!
    Wie Englein den Schlaf mir behüten,
    All meine Wolken mit Golde umsäumen,
    Erwecke mich nicht!
    Ich bin so müde!

    Und wie die Winde leise hinwehen -
    Wie heimlich die Vögelein singen -
    Wie sie mich alle zu lieben...

  • 1830

    Falsch bist Du nicht! - nur auch nicht offen,
    Und was mich kränkt, ist kein Vergehn;
    Noch Manches könnt' ich von Dir hoffen,
    Doch treibt der Schmerz mich zum Verschmähn.

    Ich hatte Alles Dir gegeben,...

  • Wie eine Blume der Sturm hat Kummer das Herz mir entblättert,
    Und das zerrißne Gefühl flattert nun irrend umher.

    Ist's doch noch lange nicht Herbst, wohin ihr verwehenden Blüthen?
    Fruchtlos verödender Stamm, wurzelst umsonst du so fest?

    Räthselhaft-leidiger Gram! Suchst du den Lenz oder Winter;
    ...

  • Mein Liebchen ist ein kleines Ding,
    Reicht grade mir zum Herzen,
    Ich faß' es mit dem kleinen Ring,
    Es ist mir nicht zum Scherzen!
    Juwelen, Perlen sind ja klein,
    Drum faßt man sie in Ringe ein.

    Ein großer Ring faßt uns're Welt
    Mit noch viel Tausend andern,
    Sie blitzen in dem...

  • Andre Liebe, andres Leben
    Will ein andres Herz mir geben,
    Nimmt deshalb mir all mein Glück,
    Giebt dafür mir seins zurück.

    Doch, wie läßt es sich vereinen,
    Daß zugleich zwei Sonnen scheinen:
    Eine Sonn' am Himmel steht -
    Eine Lieb' durchs Leben geht.

    Hast Du jemals...

  • Mich grüßt der Lenz in tausend Blüthenkronen,
    Mich ruft der Wald, mich lockt das stille Thal,
    Was mir so fern, scheint wie in lichtem Traume,
    Wie Geisterflug vorüber mir zu streifen,
    Will mit Gewalt noch einmal mich ergreifen!
    Was von der Zeit, vom Glück mir und vom Raume
    Entrissen ward, so Seligkeit, als Qual,...

  • Klar wie der Himmel
    Ist Deine Seele,
    Rein wie der Aether
    Ist Dein Gemüth!

    Reich wie die Erde
    Ist meine Liebe,
    Tausendgestaltig
    Tritt sie ans Licht.

    Töne und Bilder,
    Innere Welten
    Schafft Dir Dein Dichter,
    Liebchen, zum Schmuck....

  • Augen, die zu schlafen scheinen,
    Zwischen Träumen, zwischen Weinen,
    Um in plötzlichem Erwachen
    Morgenklar Dich anzulachen;
    Lippen, wie des Schweigens Schwelle,
    Dem gefangnen Seufzer wehrend,
    Plötzlich dann in Frühlingshelle
    Lieb' und Leidenschaft verklärend;
    Stirn, so schneeig rein und klar,...

  • Ich athme Deinen Namen nicht!
    Kein Hauch verräth mein zitternd Herz,
    In seinen Adern wühlt der Schmerz,
    Geheimer Qualen glühend Erz,
    In tiefstem Schacht - doch fern dem Licht!

    Ich klag' um meine Liebe nicht!
    Sie brach in's Leben ungesucht:
    Der Lava Strom trägt reiche Frucht,
    Doch...

  • Wende die Blicke von mir! O laß Deine Schönheit nicht fragen:
    Ob ich die Sonne gekannt? ob nie ihr Strahl mich berührt?
    Laß dieses dämmernde Licht, genug, um den Pfad zu erkennen,
    Tag und Aurora mir seyn; frage auch schweigend mich nicht!

    Ach, Deine Jugend entzückt, indem sie die Öde beseeligt,
    Zu allgefährlichem...