• [29]

     4.

    »Guide« und Fernrohr unter’m Arm
    Schreitet er mit hagern Beinen
    Durch des Volkes lauten Schwarm –
    Englands’ Sohn – ich will es meinen!

    5...

  •      [20] ÄSTHETIK DES KRIEGS

    Nur der erschaut die schönen Berge wirklich,
    Der keine Zeit hat, sie zu bewundern.
    Die Soldaten im Süden, nicht die Touristen sehn
    Die Dolomiten am besten.

    5 Denn die...

  • [123] ÜBER EINE WEILE — —

    Nur eine Weile muß vergehn;
    Dann ist auch dieses überstanden.
    Dann wird mit hell euch zugewandten
    Augen das Neue vor euch stehn.

    5 Und...

  • [50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM

    Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
    Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
    Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
    Wenn der Magen verdaut.

    5 Man...

  • [7] Überall

    Überall ist Wunderland.
    Überall ist Leben.
    Bei meiner Tante im Strumpfenband
    Wie irgendwo daneben.
    5 Überall ist Dunkelheit.
    Kinder werden Väter.
    Fünf Minuten später...

  • [85] ÜBERFÜTTERTER MAGEN

    Ein Mann hatte att getan,
    War also ein Attentäter.
    Ich las es später
    In der Straßenbahn.

    5 Es baumelten Kinderbeinchen
    An Kindergelenkchen,...

  • [54] Überfahrt

    Die Brücke brach. Da lag ich sekundenlang
    Mehrmals gebrochen quer über’m Schienenstrang.
    Wuchs ein Balg mit Lichtern aus Donner und Qualm
    Rasend heran.
    5 Schrein? Wegwälz? –...

  • Es stand nach einem Schiffsuntergange
    Eine Briefwaage auf dem Meeresgrund.
    Ein Walfisch betrachtete sie bange,
    Beroch sie dann lange,
    5 Hielt sie für ungesund,
    Ließ alle Achtung und Luft aus dem Leibe,
    Senkte sich auf die Wiegescheibe
    Und sah – nach unten schielend – verwundert:
    Die Waage zeigte über Hundert.

  • [21] Überwinde! Jede Stunde,
    die du siegreich überwindest,
    sei getrost, daß du im Pfunde
    deines neuen Leben findest.

    5 Jede Schmach und jede Schande,
    jeder Schmerz und jedes Leiden
    wird bei richtigem Verstande
    deinen Aufstieg mehr entscheiden.

    Ohne Erbschuld wirst du funkeln,
    10 abermals vor Enkeln rege,
    ungezähltem Volk...

  • [90] ÜBUNG AM KLAVIER

    Der Sommer summt. Der Nachmittag macht müde;
    sie atmete verwirrt ihr frisches Kleid
    und legte in die triftige Etüde
    die Ungeduld nach einer Wirklichkeit,

    5 die kommen konnte...