[110] Amynt und Doris.
Amynt.
Ich nenne dich, ohn es zu wissen,
Im Traume glaub ich dich zu küssen,
Abwesend seufzt mein Herz nach dir:
Was um dich ist, zwingt mich zum Neide:
5 Erblick ich dich, o...
[110] Amynt und Doris.
Amynt.
Ich nenne dich, ohn es zu wissen,
Im Traume glaub ich dich zu küssen,
Abwesend seufzt mein Herz nach dir:
Was um dich ist, zwingt mich zum Neide:
5 Erblick ich dich, o...
Amyntas.
Elegie.
Nikias, trefflicher Mann, du Arzt des Leib’s und der Seele!
Krank, ich bin es fürwahr; aber dein Mittel ist hart.
Ach! die Kraft schon schwand mit dahin, dem Rathe zu folgen,
Ja, und es scheinet der Freund schon mir ein Gegner zu seyn.
5 Widerlegen kann ich dich nicht, ich sage mir alles,
Sage das härtere Wort,...
Jüngling, willst du mich verdammen?
Jüngling, hast du nie geliebt?
Loderte in gleichen Flammen
Nie dein Herz mit der zusammen
5 Die des Himmels Vorschmack giebt?
O so schweig! Vermag dem Kranken
Aller Freuden Götterwein –
Göß auch Hebe selbst ihn ein –
Ungekostet, die Gedanken
10 Seines Trübsinns zu zerstreun? –
Mich...
[146] An Amor.
Du kleiner Gott, belehre mich,
Wie ich, wenn ich vom Lieb entbrenne,
Dem Mädchen mich erklären könne:
Red ich von Flammen, Pfeil und Stich,
5 Von Wunden und vom Tode,
Dieß ist ja aus der...
[3] An Annetten.
Es nannten ihre Bücher
Die alten sonst nach Göttern,
Nach Musen und nach Freunden,
Doch keiner nach der Liebsten;
5 Warum sollt’ ich, Annette,
Die Du mir Gottheit, Muse,
...
An Auroren.
O zögre noch, holdseligste der Schönen,
Aurora, laß die Thräne dich versöhnen,
Die Thräne, die dir reine Liebe weiht.
Wenn du in deines grauen Tithons Armen
5 Zu früh’ erwachst, so weile; hab’ Erbarmen,
Für uns, für uns ist es zu frühe Zeit.
Die keusche Luna blickt von ihrem Throne
Gefällig noch, und gönnt Dionens Sohne...
[240] An Belinden.
Warum ziehst du mich unwiderstehlich,
Ach! in iene Pracht?
War ich guter Junge nicht so seelig
In der öden Nacht!
5 Heimlich in mein Zimmerchen verschloßen,
Lag im...
[59] An Budissin.
Von allen Städten, die ich je gesehen,
bist, Budissin, du mir die theuerste!
Und dieses öffentlich dir zu gestehen,
war meiner Muse Pflichten heiligste. –
5 Ich sah einst grosser Fürsten Residenzen,...
An Friederike Unzelmann.
als Nina.
Von des Grames Träumereyen,
Von verlohrnen Schwärmereyen,
Nina, wurdest du geheilt.
Doch du hast die zarten Schmerzen
5 Und den Wahn bethörter Herzen
Allen Hörern mitgetheilt.