[103] Die Unschuld.
Mutter.
Ja, liebes Kind, bisher hab ich dich selbst bewacht:
Nun bist du sechzehn Jahr, nun nimm dich selbst in Acht!
Flieh aller falschen Schäfer List:
Sie sagen dir, wie schön du bist,...
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Gieb, schönes Kind, mir deine Hand
Und sieh mich an,
Den Reisenden aus Wehmutland
Und ärmsten Mann.
Schlag deine Augen nieder nicht;
Sie sind so hold;
Noch nicht voll Glut, doch voller Licht
Und Unschuldsgold.
... -
Dass ich deine unschuld rühre
Soll ich blumengarben reichen
Oder zum genauen zeichen
Deine wahl der farben tragen
Oder soll vor deiner türe
Meine arme laute schlagen?
Kannst du all das nicht begreifen:
Werd ich traurig weiterschweifen?
Werd ich's wagen? werd ich sagen ..... -
O Unschuld, du Engel vom Himmel gesandt,
Mit goldenem Gürtel und weißem Gewand:
Gespielin der Frommen, der Seligen Lust,
Komm, Göttin, in meine jungfräuliche Brust.
Wenn Wollust, die Schlange, so lieblich gefleckt
Sich unter die Blumen des Frühlings...