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    Monarch im Reiche stolzer Thoren,
    Dich, hohes Glück, verehr ich nicht!
    Mir ward in Phyllis mehr gebohren,
    Als alles, was dein Tand verspricht.
    Der Traum der Wachenden, die Ehre,
    Der Sklavenstand der Eitelkeit,
    Schließt dein Gefolg an Höf' und Heere,...

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    O Anblick, der mich fröhlich macht!
    Mein Weinstock reift, und Doris lacht,
    Und, mir zur Anmuth, wachsen beyde.
    Ergetzt der Wein ein menschlich Herz,
    So ist auch seltner Schönen Scherz
    Der wahren Menschlichkeit ein Grund vollkommner Freude.

    Was...

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    O wie viel Leben, wie viel Zeit
    Hab ich, als kaum beseelt, verlohren,
    Eh mich die Gunst der Zärtlichkeit
    Begeistert und für dich erkohren!
    Nun mich dein süßer Kuß erfreut,
    O nun belebt sich meine Zeit!
    Nun bin ich erst gebohren!
    ...

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    Siehst du jene Rose blühen,
    Schönste! so erkenne dich!
    Siehst du Bienen zu ihr fliehen,
    Phyllis! so gedenk an mich.
    Deine Blühte lockt die Triebe
    Auf den Reichthum der Natur,
    Und der Jugend süße Liebe
    Raubt dir nichts, und nährt sich nur....

  • Aus Priors Gedichten

    Brief und Wink verhießen mir
    Schon um Zwey die liebste Schöne;
    Doch der Zeiger gieng auf Vier,
    Und mir fehlte noch Climene....

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    Wie lieblich ist des heitern Himmels Wonne,
    Der reine Mond, der hellen Sterne Heer,
    Aurorens Licht, der Glanz der güldnen Sonne!
    Und doch ergetzt ein schön Gesicht weit mehr.
    Der Tropfen Kraft, die Wald und Feld verjüngen,
    Belebt sie kaum, wie uns ein froher Kuß,...

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    Wie unvergleichlich ist
    Die Schöne, die recht küsst!
    In ihren Küssen steckt
    Was tausend Lust erweckt.

    Den Mund gab die Natur
    Uns nicht zur Sprache nur:
    Das, was ihn süßer macht,
    Ist, daß er küsst und lacht.
    ...

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    Der erste Tag im Monat May
    Ist mir der glücklichste von allen.
    Dich sah ich, und gestand dir frey,
    Den ersten Tag im Monat May,
    Daß dir mein Herz ergeben sey.
    Wenn mein Geständniß dir gefallen,
    So ist der erste Tag im May
    Für mich der...

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    Der Liebe Macht ist allgemein,
    Ihr dient ein jeder Stand auf Erden.
    Es kann durch sie ein König klein,
    Ein Schäfer groß und edel werden.
    Tyrannen raubt sie Stolz und Wuth,
    Den Helden Lust und Kraft zum Streiten;
    Der Feigheit gibt sie starken Muth,...

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    Der mahlerische Lenz kann nichts so sinnreich bilden,
    Als jene Gegenden von Hainen und Gefilden;
    Der Anmuth Ueberfluß erquickt dort Aug und Brust:
    O Licht der weiten Felder!
    O Nacht der stillen Wälder!
    O Vaterland der ersten Lust!

    Dort läßt...