• Ultima ratio.
    Fehlt die Einsicht von oben, der gute Wille von unten,
         Führt sogleich die Gewalt oder sie endet den Streit.

  • Selbst das himmlischte Paar fand doch sich ungleich zusammen,
         Psyche ward älter und klug, Amor bleibt immer ein Kind.

  • Unterschied.
    Zweyerley Arten giebt es, die treffende Wahrheit zu sagen,
         Oeffentlich immer dem Volk, immer dem Fürsten geheim.

  • Wer frey’te, kauft’ sein Weib sich sonst –
    Jezt kriegt man eine Frau – umsonst.

    H...

  • Ursache.
    Wenn du laut den einzelnen schiltst, er wird sich verstocken,
         Wie sich die Menge verstockt, wenn du im Ganzen sie lobst.

  •  Väterlichster Rath.
    Willst du frey seyn mein Sohn, so lerne was rechtes und halte
         Dich genügsam und sieh niemals nach oben hinauf.

  • [21] Velt und Polt

    Zum Henker! fluchte Polt zu Velten,
    Mußt du mich einen Lügner schelten?
    Zum Henker! fluchte Velt zu Polten,
    Ich einen Lügner dich gescholten?
    5 Das leugst du, Polt, in deinen Hals,
    Das...

  •      Haec ego mecum
    Compressis agito labris, ubi, quii datur oti
    Illudo chartis. Hoc est mediocribus illis
    Ex vitiis unum.

  • Venus,
    die dem Amor die Flügel nimmt.

    Mutter der Liebe, du hast dem Sohn die Flügel geraubet,
         Und nun weint er, und fleht um ein phantastisches Glück.
    Gieb, o! gieb es ihm wieder. Erzwungen – beständige Liebe
         Quält die Geliebte mehr, als sie den Liebenden quält.
    5 Laß ihn flattern den Eiteln um manche glänzende Flamme;
         Sehnend...

  • Vergangenheit.

          Des Dörfchens Weidenkranz verschwimmt im grauen Duft,
    Am falben Busche weht der Abendhauch,
    Die Vögel taumeln träg durch feuchte Luft,
    Und durch die Bäume dringt der Hütten Rauch.

    5       Der Tag, der durch der Dünste weißen Flor,
    Mit goldnem Aug der öden Flur gelacht,
    Berührt der dunkeln Göttinn graues Thor,
    Und...